Dienstag, 11. August 2015

Das Gut-Mensch-Experiment: Die Wohnung, die gar nicht existiert (Teil 1)

... aber trotzdem da ist. So oder so ähnlich kann man sie am besten umschreiben. Die mysteriöse Wohnung, die ich im Post vom 01. April 2015 schon einmal erwähnte:

Vielleicht bekomme ich so auch endlich heraus, was sich hinter der Wohnung im 2. Obergeschoss verbirgt, bei der noch niemals in den 6 Jahren die Rollos hochgezogen wurden und aus der man gelegentlich eine laut schimpfende Stimme in gebrochenem Englisch (mit afrikanischem Akzent) hört: "You have to pay the Money!"


Ich war wirklich lange Zeit hin- und hergerissen, ob ich es wagen sollte, dem Geheimnis dieser Wohnung auf den Grund zu gehen. Die Gefahr, dass man damit in ein Wespennest stechen könnte, war nicht gerade gering.
Doch vor Kurzem war es wieder so weit. Die Balkontür, die nur seitlich einzusehen ist, stand eines Abends offen und diffuses Neonlicht erhellte den Raum dahinter. Laute orientalische Musik schwappte auf die im Dämmerlicht befindliche Straße.
Ich schob die Bio-Mülltonne auf den Gehweg und entschloss mich im selben Moment, doch zu versuchen, das Geheimnis zu lüften. Doch wie sollte ich vorgehen?
Am intelligentesten kam mir die Idee vor, zunächst die Nachbarn zu befragen. Inzwischen habe ich ja den ein oder anderen Kontakt. Natürlich konnte ich nicht denselben Abend dafür nutzen, da es schon zu spät war und ich mir die schwerlich zusammengeklaubten Pluspunkte nicht wieder kaputt machen wollte. So lag ich noch eine Weile wach und brütete über dem Plan ...

Am darauffolgenden Samstag begann ich jegliche verfügbare Nachbarn des Hauses, die mir einigermaßen wohlgesonnen waren (Frau Holle ließ ich geflissentlich aus), zu befragen. Völlig unspektakulär bekam ich immer dieselbe Antwort: "Keine Ahnung, wer da wohnt."
Sehr verdächtig.
Ich hatte nun natürlich auch keine Lust, mich mit einem Feldstecher auf den Treppenabsatz hinter das Fenster über unserem Schuhregal zu klemmen, um die Wohnung zu observieren. Ab und zu kam es vor, dass plötzlich zwei Turnschuhe oder ein Getränkekasten auf dem Balkon standen. Doch noch nie habe ich das Hinausstellen an sich mitbekommen. Das Hineinholen übrigens auch nicht. Irgendwie ist das wie mit diesen Kärtchen der zwielichtigen Autohändler, die man plötzlich am Griff der Fahrertür findet. Hat schon mal jemand beobachtet, wie die dahin kommen? Wahrscheinlich auf demselben Weg, wie die Socken in der Waschmaschine wegkommen. Aber ich schweife ab ...
Aus datenschutzrechtlichen Gründen fällt natürlich auch die Installation einer Webcam weg. Mist!
Vor lauter Verzweiflung entschloss ich mich meinen letzten Joker zu ziehen. Im Dachgeschoss des besagten Hauses, wohnen die Eltern eines Kollegen. Wir grüßen uns freundlich, tauschen sonst aber keine tiefgründigen Informationen aus.
Den Umweg über meinen Kollegen nahm ich jedoch gern in Kauf, wenn ich dafür nur endlich herausbekommen konnte, was es mit dieser Wohnung auf sich hat, bei der nie ... niemals die Rollos hochgezogen wurden.

Es dauerte etwa eine Woche bis mein Kollege daran gedacht hatte, seine Eltern mal zu diesem Thema zu befragen. Sie waren wohl etwas verwundert über die Frage, da sich ihr Sohn noch nie für derlei Dinge interessiert hatte, aber brav antworteten sie ... *Trommelwirbel* ... dass sie es nicht wüssten.

Jetzt ist es so weit ... ich bin dummerweise ein wenig besessen von der Idee, herauszubekommen, wer oder was dort haust. Auch auf die Gefahr hin, dass mir ein Exorzist ins Haus geschickt wird: Ich bleibe dran!


Fortsetzung folgt ...

4 Kommentare:

  1. Jetzt will ich aber schon wissen, wer dort in dieser ominösen Wohnung wohnt ;)
    LG
    Gabriela Neumeier

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  2. Ich auch ... (bin noch immer dran)

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  3. Und? Ist es inzwischen raus?

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  4. Hallo Gisa,

    ja, siehe hier: http://laterno-magico.blogspot.de/2015/10/das-gut-mensch-experiment-die-wohnung.html

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