Donnerstag, 8. Oktober 2015

Das Gut-Mensch-Experiment: Die Wohnung, die gar nicht existiert (Teil 2)

Es ist wirklich nicht leicht Informationen zu bekommen, sobald eine gewisse, wie auch immer geartete, Mysteriösität von einem Objekt ausgeht. Eine Mysteriösität, die dazu noch völlig unbegründet ist. Eigentlich besteht sie nur aus Unwissenheit und der Angst vor dem Unbekannten.
Wie dem auch sei ... die Thematik hat mich nicht losgelassen und plötzlich fiel der Groschen. (Heißt das heute überhaupt noch Groschen?)
Bevor wir in unsere jetzige Wohnung gezogen sind, haben wir in derselben Straße gewohnt. Lediglich 500 Meter weiter vorne. Dort ging es jeden Sonntag etwas lauter zu, denn schräg gegenüber war ein kleines, christliches Gemeindehaus (witzigerweise direkt gegenüber der Synagoge). Wöchentlich trafen sich Schwarzafrikaner zu ihren etwas enthusiastischeren Gottesdiensten. Mit Trommeln, einer Art Kriegsgesang und lauten, euphorischen Predigten. Immerhin machten sie eine Feier daraus und schliefen nicht auf dem Rücken des Vordermanns ein, wie man es in anderen Einrichtungen oft beobachten kann.
Jedenfalls dachte ich mir, dass es solche kleinen Gemeindehäuser, -räume oder was auch immer, doch sicher auch für andere Glaubensrichtungen geben wird. Immerhin hatte ich aus der seltsamen Wohnung bereits mehrfach die laute Stimme mit dem afrikanischen Akzent gehört. Dazu die orientalische Musik sowie hin und wieder ein Getränkekasten auf dem Balkon.
Ich beschloss, mich an einem schönen Sonntagmittag mal mit dem ein oder anderen Gemeindemitglied der schwarzafrikanischen Christen zu unterhalten.
Zwei lebensfrohe Männer mit großen Mündern und luftigen Hawaiihemden berichteten mir Erstaunliches:

Tatsächlich lag ich mit meiner neuesten Vermutung gar nicht so falsch. Die Afrikaner meiner Stadt kannten sich natürlich untereinander und die beiden Herren wussten, dass es in unserer Straße noch einen Treffpunkt gab. Allerdings versammelten sich dort die Mitglieder einer anderen abrahamitischen Religion, um ... nun, sagen wir mal, um Dinge zu tun, die so nicht in ihrer heiligen Schrift vorgesehen sind. Welche Dinge das sein mögen, ließen meine Gesprächspartner offen und rieten mir, es auch besser nicht im Detail erforschen zu wollen.
Nun gut, ich denke mir, dass es beim Verzehr von Alkohol losgeht und wo es hinführt oder hinführen kann möchte ich tatsächlich nicht ergründen.
Verständlicherweise sprachen sie nie von einer bestimmten Hausnummer oder Wohnung und so bleibt es weiterhin eine reine Spekulation meinerseits. Wenn diese nun auch mit ein paar Indizien untermauert wurde.

Was ich wiederum sehr erfreulich an der Geschichte fand: Nach dem Gespräch mit den beiden Mitgliedern, erklärten sie sich bereit, mein Nachbarschaftsangebot in ihrer Gemeinde publik zu machen. Vielleicht findet es in den Reihen einer anderen Kultur ein bisschen mehr Anerkennung.
Wer weiß?!


Fortsetzung folgt ...